Funktion einer Photovoltaikanlage und Unterschied zu thermischer Solar
Funktion einer Photovoltaikanlage und Unterschied zu thermischer Solar
Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) wandelt Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um, während eine thermische Solaranlage Solarenergie zur Wärmegewinnung nutzt.
Funktion einer Photovoltaikanlage
Eine Photovoltaikanlage besteht aus mehreren Komponenten – insbesondere Solarmodulen und einem Wechselrichter – und funktioniert in den folgenden Schritten:
1. Stromerzeugung in Solarmodulen: Die Solarmodule bestehen aus Solarzellen, in denen durch den photovoltaischen Effekt Sonnenlicht in Gleichstrom umgewandelt wird.
2. Stromumwandlung durch den Wechselrichter: Der erzeugte Gleichstrom wird im Wechselrichter in netzfähigen Wechselstrom (AC) umgewandelt, der für Haushaltsgeräte und Einspeisung geeignet ist.
3. Einspeisung oder Eigenverbrauch: Der umgewandelte Wechselstrom kann im Haushalt genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.
4. Speicherung des Solarstroms: Mit einem optionalen Batteriespeicher kann überschüssiger Strom gespeichert und später genutzt werden, z. B. abends oder bei wenig Sonnenlicht.
5. Überwachung und Energiemanagement: Moderne Anlagen verfügen oft über ein Überwachungssystem, das die Leistung und den Verbrauch überwacht, und ein Energiemanagement, das die Nutzung optimiert.
Unterschiede zu thermischen Solaranlagen
Der Hauptunterschied zwischen einer PV-Anlage und einer thermischen Solaranlage liegt in der Art der genutzten Energie und ihrer Anwendung:
Photovoltaikanlagen erzeugen Strom: Sie nutzen Solarzellen, die Licht direkt in elektrische Energie umwandeln, welche direkt für den Haushalt verwendet oder ins Netz eingespeist wird.
Thermische Solaranlagen erzeugen Wärme: Diese Anlagen nutzen spezielle Kollektoren, um Sonnenenergie in Wärme umzuwandeln, die zur Erwärmung von Wasser oder zur Heizungsunterstützung verwendet wird. Dabei wird kein elektrischer Strom erzeugt, sondern die gewonnene Wärme direkt für Warmwasser oder Heizsysteme eingesetzt.
Zusammengefasst nutzen Photovoltaikanlagen den photovoltaischen Effekt zur Stromerzeugung, während thermische Solaranlagen Wärme erzeugen und für Heizzwecke genutzt werden. Beide Systeme tragen zur Nutzung von Sonnenenergie bei, verfolgen jedoch unterschiedliche Ziele und Anwendungen.
PV-Aufbauarten
Es gibt verschiedene Arten von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen), die sich nach ihrer Installationsweise und ihrem Verwendungszweck unterscheiden. Hier eine Übersicht der wichtigsten PV-Arten:
1. Aufdach-Photovoltaikanlagen
Beschreibung: Bei dieser häufigsten Variante werden Solarmodule mit einer speziellen Unterkonstruktion auf dem vorhandenen Dach montiert. Diese Art der Installation ist relativ einfach und weniger kostenintensiv als integrierte Systeme.
Vorteile: Kostengünstiger und flexibel installierbar, gut geeignet für bestehende Gebäude.
Nachteile: Module ragen über die Dachfläche hinaus, was in einigen Fällen die Ästhetik beeinträchtigen kann.
2. Indach-Photovoltaikanlagen
Beschreibung: Die Solarmodule werden direkt in die Dachfläche integriert und ersetzen die Dachziegel oder -platten. Das System ist also nicht auf, sondern im Dach eingebaut.
Vorteile: Ästhetisch ansprechender, da die Module flach in die Dachstruktur integriert sind, und bietet oft bessere Dichtigkeit gegen Witterungseinflüsse.
Nachteile: Teurer als Aufdach-Anlagen, schwierig nachzurüsten und möglicherweise weniger gut belüftet, was die Effizienz beeinträchtigen kann.
3. Solarziegel
Beschreibung: Solarziegel sind spezielle Dachziegel, die wie gewöhnliche Ziegel aussehen, aber integrierte Solarzellen enthalten. Sie werden anstelle von normalen Ziegeln verwendet und erzeugen Strom wie herkömmliche Solarmodule.
Vorteile: Optisch unauffällig, ideal für denkmalgeschützte Gebäude und Neubauten, bei denen ästhetische Integration wichtig ist.
Nachteile: Höhere Kosten und teurere Installation, die Effizienz pro Fläche kann geringer sein als bei klassischen Solarmodulen.
4. Fassaden-Photovoltaikanlagen
Beschreibung: Diese Anlagen werden in die Außenfassade eines Gebäudes integriert, häufig bei Hochhäusern oder modernen Gebäuden mit großen Fensterflächen. Es gibt sowohl opake als auch transparente oder teiltransparente Module, die für Fensterflächen genutzt werden können.
Vorteile: Nutzung vertikaler Flächen, ästhetisch in die Gebäudeoptik integrierbar, verbessert die Gesamtenergiebilanz des Gebäudes.
Nachteile: Oft geringerer Ertrag, da Fassadenflächen nicht optimal zur Sonne ausgerichtet sind; teurer als traditionelle Dachanlagen.
5. Freiflächen-Photovoltaikanlagen
Beschreibung: Diese PV-Anlagen werden auf freien Flächen, z. B. Feldern oder Brachflächen, installiert. Sie sind meist in ländlichen Gebieten zu finden und ermöglichen die Installation großer Solaranlagen.
Vorteile: Hohe Stromproduktion durch große Flächen, keine Gebäudebindung, Modulneigung kann optimal zur Sonne ausgerichtet werden.
Nachteile: Flächenverbrauch in der Landschaft, mögliche Auswirkungen auf Umwelt und Landwirtschaft, teilweise Konflikte mit Naturschutzgebieten.
6. Balkon-Solaranlagen (Mini-PV oder Plug-in-PV)
Beschreibung: Kleine Solaranlagen, die für den Eigenverbrauch von Mietern oder Wohnungsbesitzern gedacht sind. Diese Module werden an Balkonen, Terrassen oder Wänden befestigt und sind direkt an die Steckdose anschließbar.
Vorteile: Einfach zu installieren, geringere Kosten, ideal für Mieter und Personen ohne eigenes Dach.
Nachteile: Geringe Stromproduktion, da nur kleine Module verwendet werden können, daher hauptsächlich zur Deckung des Eigenverbrauchs.
7. Carport- und Garagen-PV
Beschreibung: Solaranlagen auf Carports, Garagen und Überdachungen, die zur Stromerzeugung genutzt werden und gleichzeitig als Schutz vor Witterungseinflüssen dienen.
Vorteile: Zusätzliche Nutzung vorhandener Flächen, ideal für E-Autos (direkte Ladung möglich), einfacher Zugang für Wartung.
Nachteile: Nicht alle Dächer eignen sich (Tragfähigkeit beachten), zusätzliche Installationskosten für Tragwerk.
8. Solartrennwände und Pergola-PV
Beschreibung: Solarpaneele, die als Trennwände, Sichtschutz oder als Dach von Pergolen und Terrassenüberdachungen verwendet werden.
Vorteile: Multifunktionale Nutzung von PV-Modulen, dekorativ und funktional zugleich.
Nachteile: Geringe Stromproduktion, nur sinnvoll, wenn sonst wenig Dachfläche vorhanden ist.
Jede dieser PV-Arten hat spezielle Einsatzmöglichkeiten und Vorteile, die von den baulichen Voraussetzungen und den Bedürfnissen der Nutzer abhängen.
Solarmodule Zellenaufbau
Es gibt verschiedene Arten von Solarmodulen auf dem Markt, die sich hinsichtlich Technologie, Effizienz, Kosten und Anwendungsbereichen unterscheiden. Die gängigsten Typen sind:
1. Monokristalline Solarmodule
Technologie: Diese Module bestehen aus einem einzigen Kristallgitter (Silizium), was sie besonders effizient macht.
Effizienz: Sehr hoch, oft zwischen 18% und 22%.
Vorteile: Höchste Effizienz bei gleicher Fläche, gute Leistung bei schwachem Licht, lange Lebensdauer.
Nachteile: Höherer Preis durch aufwändige Herstellung.
Einsatz: Besonders geeignet für begrenzte Flächen oder wenn maximale Effizienz erforderlich ist.
2. Polykristalline Solarmodule
Technologie: Diese Module bestehen aus mehreren Siliziumkristallen, die miteinander verschmolzen werden.
Effizienz: Etwas geringer als monokristalline Module, typischerweise zwischen 15% und 18%.
Vorteile: Günstiger in der Herstellung, gute Leistung und kostengünstigere Lösung für größere Installationen.
Nachteile: Weniger effizient als monokristalline Module und auch etwas weniger ästhetisch ansprechend.
Einsatz: Ideal für große Flächen, wo der Platz keine große Einschränkung darstellt.
3. Dünnschicht-Solarmodule
Technologie: Diese Module bestehen aus dünnen Schichten von Photovoltaik-Materialien (z. B. Cadmiumtellurid oder amorphes Silizium), die auf ein Substrat aufgebracht werden.
Effizienz: Geringer als bei kristallinen Modulen, typischerweise zwischen 10% und 12%.
Vorteile: Sehr flexibel, leicht und in großen Mengen kostengünstig zu produzieren. Sie sind weniger empfindlich gegenüber hohen Temperaturen und eignen sich gut für bestimmte Anwendungen wie gebogene Oberflächen.
Nachteile: Niedrigere Effizienz und größere Fläche erforderlich, um die gleiche Menge an Energie zu erzeugen.
Einsatz: Gut geeignet für großflächige Anwendungen, wie bei Gebäudeverkleidungen oder in Bereichen mit wenig Platz.
4. Heterojunction with Intrinsic Thin Layer (HIT)
Technologie: Diese Technologie kombiniert die Vorteile der monokristallinen und der Dünnschicht-Technologie, indem sie eine dünne Schicht amorphes Silizium auf monokristallinem Silizium aufbringt.
Effizienz: Sehr hoch, mit Werten von bis zu 22% oder mehr.
Vorteile: Hohe Effizienz, gute Leistung bei schwachem Licht und hohe Temperaturstabilität.
Nachteile: Hoher Preis, da die Herstellung komplexer ist.
Einsatz: Wird vor allem bei hochwertigen, leistungsstarken Systemen verwendet.
5. Perowskit-Solarmodule (Zukunftstechnologie)
Technologie: Perowskit-basierte Materialien werden als alternative Photovoltaik-Technologie entwickelt.
Effizienz: Noch in der Entwicklung, aber erste Laborergebnisse zeigen vielversprechende Effizienzsteigerungen (über 25%).
Vorteile: Potenziell sehr kostengünstig herzustellen, hohe Effizienz bei niedrigen Produktionskosten.
Nachteile: Technologisch noch nicht vollständig ausgereift und es gibt noch Fragen zur Langzeitstabilität und Umweltverträglichkeit.
Einsatz: Vor allem in der Forschung und Entwicklung, mit einem vielversprechenden Potenzial für die Zukunft.
Fazit:
Die Wahl des richtigen Solarmoduls hängt von Faktoren wie Effizienz, Kosten, verfügbarem Platz und dem spezifischen Anwendungsbereich ab. Monokristalline Module bieten die höchste Effizienz, während polykristalline und Dünnschichtmodule eine kostengünstigere Alternative darstellen. Dünnschichttechnologien sind besonders in großen, flexiblen Anwendungen vorteilhaft, während die HIT-Technologie eine Balance zwischen Effizienz und Temperaturbeständigkeit bietet. Perowskit-basierte Module könnten in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen, da sie eine kostengünstige Alternative mit hoher Effizienz versprechen.
Verkabelung
Solarkabel sind speziell entwickelte Kabel, die für Photovoltaikanlagen genutzt werden, um die Solarmodule miteinander und mit dem Wechselrichter zu verbinden. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der sicheren und effizienten Stromübertragung in Solaranlagen und müssen daher spezifische Anforderungen erfüllen. Im Folgenden sind die wichtigsten Aspekte zusammengefasst, die beim Kauf und Einsatz von Solarkabeln zu beachten sind, sowie eine Übersicht zu den gängigen Produkten auf dem Markt.
Wichtige Eigenschaften und Anforderungen
1. UV-Beständigkeit und Witterungsresistenz: Solarkabel sind oft im Freien verlegt und müssen daher UV-Strahlung, hohen Temperaturen, Feuchtigkeit und verschiedenen Witterungsbedingungen standhalten. Kabel ohne ausreichenden Schutz könnten schnell spröde werden und die elektrische Leistung beeinträchtigen.
2. Hitzebeständigkeit: Da Solarkabel durch die Sonneneinstrahlung und die erzeugte Strommenge hohen Temperaturen ausgesetzt sind, müssen sie meist bis zu 90 °C dauerhafte Wärme aushalten können. Die Isolation besteht oft aus temperaturbeständigen Materialien wie XLPE (vernetztes Polyethylen) oder EPR (Ethylen-Propylen-Gummi).
3. Flexibilität und Biegefähigkeit: Die Kabel müssen sich flexibel verlegen lassen, da die Installation je nach Gegebenheit unterschiedliche Kabellängen und Verlegungen erfordert. Gerade bei beweglichen Teilen oder Schwenkrahmen ist dies wichtig.
4. Niedrige Verluste und hohe Spannung: Ein guter Leiterquerschnitt und geeignete Materialwahl reduzieren den Spannungsverlust auf langen Strecken, was die Effizienz der Anlage verbessert. Typische Solarkabel sind für eine Spannung von bis zu 1500 V DC ausgelegt.
5. Hohes Sicherheitsniveau: Da in Solaranlagen Gleichstrom fließt, besteht bei ungeeigneten Kabeln das Risiko von Lichtbögen. Qualitativ hochwertige Solarkabel sind daher für eine hohe Stromtragfähigkeit ausgelegt und minimieren so das Brandrisiko.
6. DIN- und IEC-Normen: Hochwertige Solarkabel sind in der Regel nach DIN EN 50618 und IEC 62930 zertifiziert. Diese Normen spezifizieren Anforderungen an die elektrische und mechanische Sicherheit sowie an die Lebensdauer.
Auf dem Markt erhältliche Typen und Produkte
Es gibt verschiedene Solarkabeltypen und Hersteller, die Produkte mit unterschiedlichen Spezifikationen anbieten:
Einzeladerkabel: Häufig verwendete Solarkabel für die Verkabelung zwischen den Modulen und dem Wechselrichter. Übliche Querschnitte sind 4 mm², 6 mm² oder 10 mm², je nach gewünschter Belastbarkeit.
Doppelt isolierte Kabel: Diese Kabel verfügen über eine doppelte Isolationsschicht für eine verbesserte Sicherheitsresistenz. Besonders in rauen Umgebungen oder bei erhöhtem Feuchtigkeitseinfluss werden diese Kabel bevorzugt eingesetzt.
Flexible Solarkabel: Flexibel verarbeitbare Kabel, die sich leicht in verschiedenen Formen und Richtungen verlegen lassen. Besonders hilfreich bei beengten oder unregelmäßigen Montageflächen.
Hersteller und Marken: Bekannte Marken wie Lapp Kabel (Solar Flex), Prysmian und Phoenix Contact bieten verschiedene Solarkabeltypen an, die für unterschiedliche Anforderungen und Belastungen ausgelegt sind. Diese Hersteller legen Wert auf UV-Beständigkeit und hohe Isolationsfähigkeit ihrer Produkte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl des Solarkabels entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Solaranlage ist. Beim Kauf sollten vor allem Umwelt- und Sicherheitsanforderungen sowie die Kompatibilität mit der geplanten Anlage berücksichtigt werden. Solarkabel mit hoher Temperaturbeständigkeit, guter Flexibilität und Einhaltung von DIN- und IEC-Normen sind empfehlenswert.
Auslegungsparameter
Um eine Solaranlage korrekt zu dimensionieren, müssen verschiedene Auslegungsparameter berücksichtigt werden, die die Effizienz und Rentabilität der Anlage sicherstellen. Diese Faktoren sind essenziell für eine optimale Leistung und Kosteneffizienz der Anlage und hängen sowohl von den technischen Eigenschaften der Anlage als auch von den individuellen Bedürfnissen des Nutzers ab. Hier sind die wichtigsten Parameter:
1. Energiebedarf des Haushalts oder Betriebs: Der jährliche Energieverbrauch ist ein zentraler Faktor. Er wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen und hilft zu bestimmen, wie viel Strom die Anlage produzieren sollte, um möglichst viel des Eigenverbrauchs zu decken und so die Stromkosten zu senken.
2. Geografischer Standort und Sonneneinstrahlung: Der Standort bestimmt, wie viel Sonnenenergie jährlich zur Verfügung steht, was als Globalstrahlung bezeichnet wird. Verschiedene Regionen haben unterschiedliche Einstrahlungswerte, die oft in kWh pro Quadratmeter pro Jahr (kWh/m²/Jahr) angegeben werden. Auch die Ausrichtung der Anlage und der Neigungswinkel beeinflussen die Leistung erheblich.
3. Modulfläche und Leistung der Solarmodule: Die verfügbare Fläche für die Module und deren Leistung (oft als Modulleistung in Watt-Peak, Wp, angegeben) beeinflussen die Gesamtgröße der Anlage. Die Modulleistung gibt an, wie viel Energie unter optimalen Bedingungen produziert werden kann. Dabei spielen Faktoren wie die Effizienz und Qualität der Module eine Rolle.
4. Neigungswinkel und Ausrichtung: Für maximale Energieerzeugung sollten die Module idealerweise nach Süden ausgerichtet und in einem Winkel von etwa 30 bis 35 Grad geneigt sein. Abweichungen hiervon sind möglich, führen jedoch oft zu Leistungsverlusten, die in der Auslegung berücksichtigt werden müssen.
5. Systemverluste: Jede Anlage hat Verluste durch Kabelwiderstände, Wechselrichtereffizienz und Temperaturverluste. Diese werden meist als prozentualer Faktor (ca. 10-15 %) in die Leistungsauslegung einberechnet, um realistische Erträge zu kalkulieren.
6. Speicherbedarf: Wenn die Anlage einen Batteriespeicher umfasst, muss die Speicherkapazität passend zum Eigenverbrauch und zu den Erzeugungsspitzen dimensioniert werden. Ziel ist es, die Autarkie zu maximieren, also möglichst viel erzeugten Strom selbst zu nutzen.
7. Netzeinspeisung und Vergütung: Wenn die Anlage Überschüsse ins öffentliche Netz einspeist, ist die Vergütung pro eingespeister kWh ein wichtiger Faktor für die Rentabilität. Entsprechend wird die Anlage so dimensioniert, dass die gewünschte Balance zwischen Eigenverbrauch und Einspeisung erreicht wird.
8. Wechselrichterdimensionierung: Der Wechselrichter muss zur Leistung der Module und zur erwarteten Einspeisungsleistung passen. Er wird so ausgelegt, dass er mit Spitzenwerten umgehen kann und gleichzeitig im normalen Betrieb eine hohe Effizienz erreicht.
9. Zukunftsplanung und Erweiterungen: Falls in Zukunft ein höherer Energiebedarf (z. B. durch E-Autos) oder eine Erweiterung der Anlage geplant ist, kann eine gewisse Überdimensionierung sinnvoll sein. Alternativ sollten technische Anpassungen möglich sein, um die Anlage später problemlos erweitern zu können.
Zusammenfassung
Für eine korrekte Dimensionierung einer Solaranlage sind der Energiebedarf, geografische Standortbedingungen, Modulfläche und -leistung, Neigungswinkel, Systemverluste, Speicherbedarf, Einspeisungsbedingungen, Wechselrichterdimensionierung und mögliche Erweiterungspläne entscheidende Auslegungsparameter. Die genaue Berücksichtigung all dieser Faktoren stellt sicher, dass die Anlage optimal ausgelegt wird und die maximale Effizienz erreicht.
Aufbauarten
In der Photovoltaik gibt es mehrere Arten von Solaranlagen, die je nach Anwendung und Energiebedarf eingesetzt werden. Hier sind die wichtigsten:
1. Balkonkraftwerke (Stecker-Solaranlagen)
Beschreibung: Kleine Photovoltaikanlagen für die Nutzung auf Balkonen oder kleinen Flächen.
Leistung: Üblicherweise bis 600 Watt (gesetzlich begrenzt in Deutschland).
Einsatzzweck: Zur Eigenstromerzeugung für Wohnungen und kleinere Haushalte.
Anschluss: Meistens einfach über eine Steckdose ins Hausnetz einspeisbar, ohne großen Installationsaufwand.
2. Inselanlagen (Off-Grid-Systeme)
Beschreibung: Solaranlagen, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz betrieben werden.
Einsatzzweck: Besonders geeignet für abgelegene Gebiete ohne Netzanschluss, z. B. in Berghütten, auf Booten oder in Wohnmobilen.
Komponenten: Inklusive Batterien für die Speicherung des erzeugten Stroms und Wechselrichter.
Besonderheit: Da kein Anschluss an das Netz besteht, sind solche Anlagen autark und nutzen Batteriespeicher für die Nacht oder sonnenarme Zeiten.
3. Netzgekoppelte Anlagen (On-Grid-Systeme)
Beschreibung: Anlagen, die direkt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind.
Einsatzzweck: Hausdachanlagen, gewerbliche und landwirtschaftliche Photovoltaikanlagen, die entweder Eigenverbrauch abdecken oder den Überschuss ins Netz einspeisen.
Besonderheit: Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist, und man erhält in vielen Ländern eine Vergütung.
4. Hybrid-Solaranlagen
Beschreibung: Kombination aus einer netzgekoppelten Anlage und einem Speichersystem.
Einsatzzweck: Hausbesitzer, die autark bleiben wollen, aber auch die Option haben, bei Bedarf Strom aus dem Netz zu beziehen oder ins Netz einzuspeisen.
Komponenten: Besteht aus Solarmodulen, einem Wechselrichter und Batteriespeichern.
Besonderheit: Integriert die Vorteile von Netzanschluss und Speicher für eine höhere Unabhängigkeit.
5. Solarthermie-Anlagen
Beschreibung: Nutzen Sonnenenergie zur Wärmegewinnung, beispielsweise für Warmwasser oder Heizung.
Einsatzzweck: Besonders im Haushalt, um die Heizkosten zu senken oder Warmwasser aufzubereiten.
Unterschied zur PV-Anlage: Erzeugt keine elektrische Energie, sondern Wärme, oft mithilfe von Kollektoren und Wärmespeichern.
6. Großanlagen (Solarparks)
Beschreibung: Großflächige Photovoltaik-Anlagen, die für die Stromproduktion im großen Stil ausgelegt sind.
Einsatzzweck: Häufig von Unternehmen oder Energieversorgern betrieben; dient der Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz in hoher Kapazität.
Standort: Meist in sonnenreichen, freien Gebieten aufgebaut.
Jede dieser Solararten hat ihren spezifischen Nutzen, je nach Bedarf, Standort und gewünschtem Grad an Unabhängigkeit. Besonders Balkonkraftwerke und Inselanlagen bieten sich für kleinere Anwendungen an, während Netz- und Hybridanlagen eine größere Stromproduktion und Unabhängigkeit ermöglichen.
Batteriespeicher
Ein Batteriespeicher in Kombination mit einer Solaranlage ermöglicht es, den erzeugten Solarstrom zu speichern und bei Bedarf – zum Beispiel in den Abend- oder Nachtstunden – zu nutzen. Das System bietet eine Reihe von Vorteilen:
Vorteile und Funktionsweise:
1. Maximierung des Eigenverbrauchs: Tagsüber erzeugter Solarstrom wird zunächst für den direkten Verbrauch genutzt, und überschüssiger Strom wird in den Batteriespeicher geladen. Abends oder bei geringem Sonnenschein kann der gespeicherte Strom abgerufen werden, wodurch der Eigenverbrauchsanteil und damit die Stromkostenersparnis steigen.
2. Unabhängigkeit vom Netz: Ein Batteriespeicher erhöht die Unabhängigkeit vom Stromnetz und reduziert den Bedarf, teuren Netzstrom zu beziehen. Dadurch kann auch der Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 60–80 % erhöht werden.
3. Sicherheit bei Stromausfällen: In Notfällen oder bei Stromausfällen (Blackout) können Systeme mit Batteriespeicher – in Kombination mit einer Notstromfunktion – weiterhin Strom liefern, was besonders in ländlichen Gebieten oder bei Netzproblemen von Vorteil ist.
4. Umweltfreundlichkeit: Da mehr selbst erzeugter Strom genutzt wird, reduziert sich der Bedarf an konventionellem, netzgebundenem Strom, was den ökologischen Fußabdruck verringert.
Technische Aspekte:
Wechselrichter: Ein Hybrid-Wechselrichter wird oft genutzt, um den Solarstrom so umzuwandeln, dass er sowohl ins Netz als auch in den Speicher fließen kann.
Speicherkapazität: Je nach Haushaltsbedarf werden Batterien mit unterschiedlichen Kapazitäten genutzt. Kleine Haushalte benötigen oft 5–7 kWh, größere Haushalte bis zu 10 kWh oder mehr.
Speichertechnologie: Lithium-Ionen-Batterien sind derzeit die am häufigsten verwendete Speichertechnologie aufgrund ihrer langen Lebensdauer und Effizienz. Andere Technologien, wie Blei-Gel-Batterien, sind zwar günstiger, aber meist weniger langlebig.
Fazit:
Die Kombination aus Solaranlage und Batteriespeicher ist ideal für Haushalte, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig agieren möchten, und steigert die Autarkie und Effizienz der Solarstromnutzung deutlich.